Die St. Elisabeth-Kirche in Wiesbaden wurde 1847 gegründet.
Der Bau dauerte mehr als acht Jahre, und am 25. Mai 1855 (13. Mai des julianischen Kalenders) wurde die Kirche von John Janishev eingeweiht.
Es ist bemerkenswert, dass bei der Einweihung der Kirche auch berühmte nicht-kirchliche Personen anwesend waren, darunter der große russische Dichter Pjotr Andrejewitsch Wyasemski.
Ebenso interessant ist die Geschichte der Kirche selbst und die Gründe für ihre Entstehung an diesem schönen Ort.
1844 heiratete die Großherzogin Elisabeth - Tochter des Großfürsten Michail Pawlowitsch, einer Prinzessin im Westen - Herzog Adolf von Nassau, der später Großherzog von Luxemburg wurde.
Ihre Hochzeit fand am 31. Januar in St. Petersburg statt.
Schon bald, nach ihrer dreiwöchigen Hochzeitsreise erreichten die Frischvermählten die Stadt Wiesbaden, welche damals die wichtigste Stadt des Herzogtums Nassau in Hessen war.
Leider starb die junge Elisabeth weniger als ein Jahr später im Alter von 18 Jahren zusammen mit ihrer neugeborenen Tochter bei der Geburt.
Da Elisabeths sterbliche Überreste nur in einer nach orthodoxem Ritus geweihten Erde beigesetzt werden konnten, beschloss ihr Ehemann, Herzog Adolf von Nassau, den Bau einer orthodoxen Kirche, an dem Ort, an welchem wir heute unsere Kirche wiederfinden.
Die Kirche sollte dabei gleichzeitig die Begräbnisstätte für Elisabeth und ihr leider nicht überlebendes Kind sein.
Der Herzog bat den Kaiser Nikolaus I., etwa eine Million Rubel (Geschenk von Nikolaus I.) aus der Mitgift seiner verstorbenen Frau für den Bau der Kirche und des Grabmals auszugeben, und nachdem er dessen Zustimmung erhalten hatte, begann er mit dem Bau der Kirche.
Schon bald nach der Fertigstellung des Baus wurde die Elisabethkirche zum Zentrum der damals bestehenden russisch-orthodoxen Gemeinde, die vor allem aus nicht wenigen russischen Gästen bestand, die Wiesbaden zu einem ihrer Lieblingsorte in Deutschland machten.
Glücklicherweise haben die Mitglieder unserer Gemeinde sowie alle unsere Gäste heute die Gelegenheit, die Kirche zu besichtigen und an den Gottesdiensten teilzunehmen.
Herzlich willkommen!
Unsere Kirche um ca. 1855
Comments