Architektur
Die Kirche ist ein erstaunlich harmonisches architektonisches Werk, das die Merkmale der westlichen und der russischen Architektur vereint: Sie wurde im romantischen Stil erbaut, der für die damalige Nassau-Architektur typisch war, wobei die wichtigsten Traditionen des russischen Kirchenbaus respektiert wurden.
Für den Bau wählte der Architekt Hoffman traditionelle altrussische Architekturformen: Das Gebäude ist mit fünf Kuppeln mit vergoldeten Kuppeln, „Kokoshniks“, gekrönt, die Dächer sind mit helmartigen „Kokoshniks“ gekrönt, die Fenster sind hoch und schmal. Die gerippten Kuppeln der Kirche sind mit orthodoxen vergoldeten Kreuzen gekrönt.
Das Kirchengebäude hat zwei identische Eingänge von der Süd- und Westseite. Für die Gemeindemitglieder diente der dem Altar gegenüberliegende Westeingang, der Südeingang war ausschließlich für Angehörige der herzoglichen Familie und andere Adelige bestimmt. Zuvor eröffnete sich beim Verlassen der südlichen Türen ein Panoramablick auf Wiesbaden, das der Kirche „zu Füßen“ zu liegen schien. Nach der Abdankung des letzten russischen Herrschers Nikolaus II. im Jahr 1917 wurde dieser Eingang dauerhaft geschlossen.
Außerhalb der Kirche, an drei Fassaden unter den zentralen Bögen, befinden sich riesige Medaillons mit skulpturalen Flachreliefporträts der himmlischen Gönner der Verstorbenen und ihrer Eltern - St. Elizabeth (Südseite), St. Helena (Ostseite) und die Erzengel Michael (über dem Altarfenster). Die Medaillons wurden von dem jungen Bildhauer Emil Hopfgarten angefertigt.
Die aus der Nordseite herausragende Apsis bildet einen geräumigen Raum im Inneren der Kirche, in dem ein Marmorsarkophag installiert ist - ein Denkmal für Herzogin Elizabeth.
Alle vier Wände sind mit Säulen, Bögen, dreifach hohen und schmalen Fenstern und Arabesken geschmückt. Die Kirche, als wäre sie ganz nach oben gerichtet, vermittelt den Eindruck von außergewöhnlicher Harmonie und Leichtigkeit.